
Martinique Anolis
Anolis roquet roquet
Verbreitung | Martinique (NZ) |
Kopf-Rumpf Länge | bis ca. 7 cm |
Lebenserwartung | ca. 10 Jahre |
Pogona vitticepsHaltung | Tropenterrarium |
Einrichtung | Gemisch aus Terra Basis mit Bark, Korkäste, Kunstpflanzen, Beregnungsanlage |
Ernährung | Insekten |
Platzbedarf juvenil: | ca. 50x30x40 cm |
Platzbedarf adult: | ca. 120x50x100 cm |
Temperatur: | 26 - 28 Grad, lokal bis 35 Grad |
Luftfeuchte: | 60 - 80 % |
Schutzstatus: | nicht geschützt |
Landesverordnung | nicht relevant |
Unter den in Terrarien gepflegten Arten gilt der Martinique-Anolis als einer der farbenprächtigsten Vertreter. Nachzuchten sind jedoch bislang selten.
Haltung
Da der Martinique Anolis überwiegend in Bäumen leben, ist ein hoch gebautes Terrarium unverzichtbar. Grundlage für die Berechnung der passenden Maße ist die Kopf-Rumpf-Länge (KRL). Für Jungtiere gilt:
- Grundfläche: 4 × 3 × KRL
- Höhe: 4 × KRL
Das zu erwartende Wachstum – ob schnell oder langsam – sollte stets berücksichtigt werden. Für ausgewachsene Tiere existieren in Deutschland Richtlinien verschiedener Fachinstitutionen.
Terrariengröße
Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.
keine Angabe
Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V.
80 x 50 x 80 cm für 2 Tiere
100 x 50 x 80 cm für bis zu 4 Tiere
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
80 x 50 x 80 cm,
besser 120 x 50 x 100 cm
Einrichtung
Damit Martinique-Anolis ihre Kletterfreude ausleben können, braucht das Terrarium viele Strukturen: Korkäste, Röhren, Bambus und Wurzeln sind ideal und sehen zugleich dekorativ aus. Da die Tiere gerne an Stämmen sitzen, sollte die Einrichtung überwiegend senkrecht gestaltet sein. Ein waagerechter Ast unter einem UV-Spot dient als Sonnenplatz. Pflanzen runden die Gestaltung ab – Kunstpflanzen sind hier besonders praktisch, da sie leicht zu reinigen sind. Für den Bodengrund empfiehlt sich eine Mischung aus Bark und Terrarienerde, ergänzt durch Moos zur Feuchtigkeitsregulierung. Kot und Futterreste sind täglich zu entfernen; Sitzäste verschmutzen besonders schnell. Eine Beregnungsanlage spült Verschmutzungen weg, und wer Asseln oder Tausendfüßer einsetzt, hat gleich natürliche Helfer zur Reinigung.
Klima und UV
Der Martinique-Anolis ist ausschließlich auf der gleichnamigen Karibikinsel beheimatet. Damit er im Terrarium gesund bleibt, müssen die klimatischen Bedingungen seines natürlichen Lebensraums nachgebildet werden – Einrichtung, Temperatur und Luftfeuchtigkeit eingeschlossen. Heiz- und Lichtquellen sowie eine Beregnungsanlage sorgen für die nötigen Werte, die mit Thermometer und Hygrometer kontrolliert werden. Da die Tiere über hervorragende Augen verfügen und Farben im UV-Bereich wahrnehmen, ist eine intensive Beleuchtung unverzichtbar. Ein Spotstrahler schafft den Sonnenplatz mit Licht, Wärme und UV-Strahlen. Nur hochwertige Produkte sind geeignet, um das natürliche Sonnenlicht zu ersetzen und die Bildung von Vitamin D3 sicherzustellen. Ergänzend kann eine Heizmatte unter dem Bodengrund eingesetzt werden, die über ein Thermostat gesteuert wird und für gleichmäßige Wärme sorgt. So wird Energie effizient genutzt. Für eine harmonische Ausleuchtung empfiehlt sich eine LED-Beleuchtung über die gesamte Breite des Terrariums. Alle Licht- und Wärmequellen sollten im Tagesrhythmus über eine Zeitschaltuhr laufen (14 Stunden an, 10 Stunden aus).
Geckoworld Empfehlung
Wer ein größeres Terrarium einrichtet, muss auch die Beleuchtung entsprechend anpassen: leistungsstärkere Wärme- und UV-Leuchtmittel sowie eine Tageslichtlampe, die sich über die gesamte Länge erstreckt.
Ernährung
Die Ernährung des Martinique-Anolis basiert auf lebenden Insekten, die seiner Maulgröße entsprechen. Damit keine Mangelerscheinungen auftreten, müssen Grillen, Heimchen oder Heuschrecken stets mit Vitamin- und Mineralstoffmischungen bestäubt werden. Besonders Jungtiere und trächtige Weibchen sind auf diese Versorgung angewiesen. Verfüttern Sie nur die Menge, die sofort gefressen wird – übrige Insekten verstecken sich im Terrarium und verlieren ihre Nährstoffschicht, was zu Unterversorgung führt.
Sozialverhalten und Fortpflanzung
Aufgrund ihres ausgeprägten Territorialverhaltens empfiehlt sich die Haltung des Martinique-Anolis ausschließlich paarweise. Die Geschlechter sind gut zu unterscheiden: Männchen besitzen eine größere Kehlfahne, eine kräftigere Statur und einen kleinen Nackenkamm, der bei Erregung aufgerichtet wird. Weibchen sind schlichter gefärbt und tragen von Geburt an einen hellen Rückenstreifen. Etwa im Wochenrhythmus legt das Weibchen jeweils ein Ei, aus dem nach 35 bis 50 Tagen die Jungtiere schlüpfen. Diese sollten einzeln aufgezogen werden, da sie bereits früh zu ruppigem Verhalten neigen.
Sonstiges
Beim Umgang mit Anolis ist Vorsicht gefragt, denn wie andere Leguanarten können sie ihren Schwanz nicht regenerieren. Ihren Namen Saumfinger tragen sie aufgrund der speziellen Haftlamellen an den Füßen, die ihnen das Klettern und Laufen auf glatten Oberflächen erlauben.