
Gillens Zwergwaran
Varanus gilleni
Verbreitung | Australien (DNZ) |
Kopf-Rumpf Länge | bis ca. 14 cm |
Lebenserwartung | ca. 12 Jahre |
Pogona vitticepsHaltung | Steppenterrarium |
Einrichtung | Bodengrund Desert Bedding oder Terra Basis mit Sand gemischt, Korkäste, Steine, Korkröhren, Wärmelampe, UV |
Ernährung | Insekten |
Platzbedarf juvenil: | ca. 80x50x50 cm |
Platzbedarf adult: | ca. 150x100x70 cm |
Temperatur: | 30 - 35 Grad punktuell 55 Grad |
Luftfeuchte: | 40% |
Schutzstatus: | WA II MELDEPFLICHT |
Landesverordnung | nicht relevant |
Als einer der kleinsten Vertreter seiner Gattung ist der Gillens Zwergwaran besonders gut für die Terrarienhaltung geeignet. Sein geringer Platzbedarf macht ihn zu einem beliebten Mitbewohner, der dennoch genauso aktiv und faszinierend ist wie seine großen Brüder.
Haltung
Diese Echsen sind aktive Kletterer und nutzen ihr Terrarium gerne vollständig aus. Deshalb sollte es sowohl Versteckplätze als auch einen Sonnenbereich bieten. Bei Höhen über 60 cm steigt die warme Luft jedoch zu stark nach oben, sodass die ideale Temperatur nicht mehr im eigentlichen Lebensraum liegt.
Die Kopf-Rumpf-Länge (KRL) ist der Schlüssel zur richtigen Terrariengröße. Besonders Jungtiere haben in zu großen Terrarien Schwierigkeiten, Futter und Wasser zu finden. Für sie gilt folgende Faustregel:
- Grundfläche: 3 × 4 × KRL
- Höhe: 4 × KRL
Berücksichtigen Sie das Wachstum des Tieres in den kommenden Monaten. Für ausgewachsene Tiere geben deutsche Institutionen verbindliche Richtlinien zur Terrariengröße vor.
Terrariengröße
Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.
Keine Angabe
Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V.
150 x 100 x 70 cm (für 1-2 Tiere)
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
150 x 100 x 70 cm (für 1-2 Tiere)
Einrichtung
Ein sandiger Untergrund bildet die ideale Basis für Gillens Zwergwarane. Da sie nur wenig graben, genügt ein lockeres Substrat wie eine Mischung aus Terra Basis und Wüstensand oder Desert Bedding. Korkäste, Wurzeln und Korkplatten laden zum Klettern ein und werden, waagerecht unter UV- oder Wärmelampen angebracht, schnell zum bevorzugten Sonnenplatz.
Als Pflanzen eignen sich zwar Sukkulenten, doch aus hygienischen Gründen ist der Einsatz von Kunstpflanzen empfehlenswert. Steine runden die Einrichtung ab – besonders, wenn sie unter einer Wärmelampe platziert sind, da sie die Wärme speichern und noch lange eine behagliche Temperatur abgeben. Nachts ziehen sich die Tiere gerne in kleine Korkröhren, Baumhöhlen oder Felsspalten zurück.
Klima und UV
Gillens Zwergwarane stammen aus den trockenen Regionen Zentral- und Nordwestaustraliens. Da Reptilien wechselwarm sind, müssen Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Terrarium ihrem natürlichen Lebensraum angepasst werden. Dies gelingt durch den Einsatz von Heiz- und Lichtquellen sowie durch regelmäßiges Vernebeln oder Besprühen mit Wasser (Beregnungsanlage oder Fogger). Ein Thermo- und Hygrometer ermöglicht die Kontrolle dieser Werte.
Ein besonders stabiles Klima lässt sich mit einer Heizmatte unter einem Teil des Bodens erreichen. Gerade außerhalb des Sommers sind die Temperaturen im unteren Bereich des Terrariums oft zu niedrig, sodass die Tiere einen warmen Rücken, aber einen kalten Bauch haben. Mit einem Thermostat gekoppelt, schaltet sich die Heizmatte automatisch bei Bedarf ein. Dies sorgt nicht nur für optimale Bedingungen, sondern reduziert auch den Energieverbrauch, da weniger Leistung bei Spotlampen erforderlich ist.
Eine gute Ausleuchtung ist unverzichtbar. Gillens Zwergwarane benötigen einen Sonnenplatz, der durch Spotbeleuchtung entsteht und Licht, Wärme sowie UV-Strahlen liefert. Nur hochwertige Produkte sind hier ausreichend, da sie dem natürlichen Sonnenlicht am nächsten kommen. Eine optimale Versorgung mit UV-B-Strahlung ist entscheidend für die Bildung von Vitamin D3 – damit Jungtiere gesund wachsen und adulte Tiere ihre Farbenpracht entfalten. Besonders empfehlenswert ist die JBL L-U-W Light, erhältlich in verschiedenen Wattstärken und den Varianten „Desert“ oder „Jungle“.
Für eine gleichmäßige Grundbeleuchtung, die das Terrarium zugleich dekorativ macht, eignet sich eine LED-Beleuchtung über die gesamte Breite. Alle Licht- und Heizquellen sollten über eine Zeitschaltuhr gesteuert werden – 14 Stunden aktiv, 10 Stunden Pause.
Geckoworld Empfehlung
Mit zunehmender Terrariengröße steigen auch die Anforderungen an die Beleuchtung. Wärmestrahler und UV-Lampen benötigen höhere Wattzahlen, und die Tageslichtlampe sollte sich über die gesamte Länge erstrecken.
Ernährung
Die Ernährung der Gillens Zwergwarane besteht hauptsächlich aus Insekten. Dabei müssen die Futtertiere stets der Größe des Warans angepasst sein. Heimchen, Grillen, Schaben und Heuschrecken stehen ganz oben auf dem Speiseplan, und auch Wachsmaden werden gerne genommen – allerdings nur in Maßen, da sie sehr gehaltvoll sind. Um die Tiere optimal zu versorgen, sollten alle Futterinsekten mit einer Vitamin- und Mineralstoffmischung bestäubt werden. Nur so lassen sich gefährliche Mangelerscheinungen vermeiden, die bei Jungtieren und trächtigen Weibchen sogar lebensbedrohlich sein können. Als besondere Leckerbissen eignen sich eine aufgetaute Babymaus, ein hartgekochtes Ei oder ein Stint, ein kleiner Fisch, den Sie als Frostfutter bei uns erhalten.
Sozialverhalten und Fortpflanzung
Gillens Zwergwarane leben in der Natur als Einzelgänger. In der Zucht werden sie jedoch häufig in kleinen Gruppen mit einem Männchen und zwei Weibchen gehalten. Die Geschlechter sind schwer zu unterscheiden; geschlechtsreife Männchen erkennt man meist am Verhalten. Unser Züchter gewährt den Tieren eine zweimonatige Winterruhe. Danach setzt die Paarungsbereitschaft ein. Das Weibchen legt in der Regel vier Eier, aus denen nach 85 bis 120 Tagen die Jungtiere schlüpfen. Zeigt ein Männchen übermäßige Aggressivität, werden die Tiere nach Geschlechtern getrennt und das Männchen nur zur Paarungszeit wieder hinzugefügt.
Sonstiges
Gerade bei Jungtieren spielt die richtige Größe der Futterinsekten eine große Rolle. Manche Grillenarten – zum Beispiel die Mittelmeergrille – haben so starke Beißwerkzeuge, dass sie den zarten Zehen der Tiere über Nacht gefährlich werden können.
Bilder von Gillens Zwergwaranen

Gillens Zwergwaran

Gillens Zwergwaran

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